Sonntag, 1. Dezember 2019

Zwischenbericht - 9 Jahre thermische Solaranlage

Meine Thermische Solaranlage läuft nun schon seit 9 Jahren - äußerst zufriedenstellend und relativ problemlos!

Bisher gab es 4 Reparaturen, von denen aber 2 nichts gekostet haben.
Das Teuerste war das Ersetzen eines Temperaturfühlers am Kollektor (ca. 280,-) und das Ersetzen der Umlaufpumpe im Primärkreislauf für die FBH-(Fußbodenheizung)-Unterstützung. Die neue Pumpe - hocheffizient - hat ca. 270,- gekostet.
Die neuen Pumpe habe ich selber eingebaut bzw. ersetzt, war kein Problem, das bisschen Luft, das mir da evtl. hineingekommen ist, kommt über die Auto-Entlüftung schnell wieder raus.
Falls es nochmals Probleme beim Temperaturfühler gibt, werde ich das auch selber reparieren (jetzt weiß ich ja, wo der sitzt).

Wartungskosten von 550,- auf 9 Jahre, da kommt man auf Wartungskosten von ca. 61,- pro Jahr, das kann sich sehen lassen.

Die anderen 2 Reparaturen wurden von der Versicherung gezahlt, da es als Wasserrohrbruch - Schaden akzeptiert wurde.

Was war der Schaden der 1.Reparatur: Ich habe zwei parallele Solarfelder, wo sich im Vor- und Rücklauf je ein T-Stück befindet, und die dort verbauten Fittinge waren die falschen: die Dichtungen hielten die hohen Temperaturen über die Jahre nicht aus (trat nach ca. 5 Jahren auf).
Zum Glück habe ich den Dachboden (noch) nicht ausgebaut, daher konnte ich die leckenden Stellen gleich erkennen.

Die 2.Reparatur war 2 Jahre danach fällig: ein Fitting wurde vergessen zu wechseln, und zwar der vom der Steigleitung ins Flex-Rohr. Obwohl das Leck am Dachboden war, trat der Schaden als sich ausbreitender, runder grünlich-brauner Wasserfleck an einer Decke im Erdgeschoss auf. Aber immerhin rasch gefunden (ich hatte den Tipp mit der Solar-Steigleitung, nachdem der Installateur schon alle möglichen anderen Ursachen geprüft - und nichts gefunden - hatte) - und behoben.

Da bei den Reparaturen auch das Wasser ausgelassen werden musste, wurde bei der Gelegenheit auch gleich der Frostschutz geprüft bzw. erneuert.

Ich kann also nach 9 Jahren Erfahrung nur jedem eine thermische Solaranlage empfehlen, und sogar die FBH-Unterstützung, besonders dann, wenn das Haus einen hohen FBH-Anteil hat. Wenn auch schon ein Pufferspeicher existiert, sind die Investitionen ja noch weiter minimiert.
Beim Warmwasser war es von Vorteil, dass meine 3 Kinder noch einige Jahre im Haus waren, mit meinen Eltern also 7 Personen das Warmwasser genutzt haben. Hier haben wir gerade im Sommer viel Gas eingespart. Jetzt sind wir nur noch zu 4. im Haus, dafür ist die Übergangszeit - auch durch den Klimawandel bedingt - länger und die nebeligen Tage fangen um ein Monat später an - ich rechne damit, dass wir damit in der Übergangs-Heiz-Saison mehr Gas gespart haben wie noch vor 10 Jahren.

Zum 10-Jährigen Jubiläum werde ich nochmals Auswertungen hier posten und prüfen, ob die Amortisation tatsächlich eingetreten ist!



Montag, 28. März 2011

Abrechnung - 1 Jahr Solar

Endlich konnte ich meine letztjährigen Amortisationsberechnungen meiner Solarzone - Anlage überprüfen. Außer den Ergebnissen, die auf dem Wärmemengenzähler bzw. Gasmeter abzulesen waren, musste noch der Heizaufwand in Relation zu den Klimadaten von 2010 gesetzt werden.

Diese Klimadaten zu bekommen, war gar nicht so leicht. So etwas wie den Heizspiegel gibt es in Österreich leider nicht. Erst durch Kontaktaufnahme mit dem zusändigen Amt des Landes Oberösterreich erfuhr ich:

  • Das Maß, welches ausdrückt, wie "kalt" ein Jahr bezüglich des Heizens ist, wird "Heizgradtage" (HGT) genannt.

  • Alle Luftmessstationen des Landes Oberösterreich erheben auch Klimadaten aus denen die HGT ermittelt werden können.

  • Die HGT für alle Messstationen finden sich gut "versteckt" in den Luftgüte-Jahresberichten des Landes Oberösterreich und werden im 1 Quartal eines jeden Jahres für das vergangene Jahr veröffentlicht. (Für 2010 leider noch nicht veröffentlicht - ich habe die Daten aber vorab zugeschickt bekommen).

  • Diese Berichte sind hier zu finden: http://www.land-oberoesterreich.gv.at/cps/rde/xchg/ooe/hs.xsl/17711_DEU_HTML.htm und liegen als PDF - Dokumente vor (nach "HGT" suchen).

  • Ich nehme an, dass es für die anderen Bundesländer ähnliche Quellen gibt.

  • Die HGTs können je nach Messstation - auch bei geografischer Nähe - ziemlich unterschiedlich sein. Stadtnähe, Nebellage (Seehöhe, Flussnähe), etc. können hier einen erheblichen Einfluss haben. Man sollte also eine Station wählen, die sich nicht nur in der Nähe befindet, sondern auch eine ähnliche Lage aufweist. In meinem Fall habe ich die Werte von den zwei nächstgelegenen Stationen gemittelt.

  • Falls man eine Wetterstation mit Aufzeichnungsfunktion besitzt, sind die HGTs daraus auch leicht zu berechnen.

Die Gegenüberstellung der HGTs und des Gasverbrauchs der letzten Jahre ergibt folgendes Bild:



Die rote dicke Linie stellt den Verlauf der HGTs in den jeweiligen Gas-Abrechnungszeiträumen dar, die gründe dicke Linie den Gasverbrauch in kWh. Man sieht recht gut die Übereinstimmung zwischen HGT und Gasverbauch in den Jahren 2005 bis 2009. Erfreulich die Entwicklung im letzten Jahr seit Inbetriebnahme der Solaranlage: obwohl die HGTs nach oben gehen (letztes Jahr war wieder kälter als das Jahr zuvor), geht der Gasverbauch stark nach unten.

Die Werte im Detail: Solar-Ertrag 2010: 4,7 MWh (erwartet: 6 MWh ) Gas-Verbrauch absolut: -5,7 MWh (gegenüber 2009) Gas-Verbrauch relativ: -12,5 MWh (gegenüber der aufgrund der HGTs zu erwartenden Steigerung ) Bei einem Gesamt-Gasverbrauch von 38 MWh (2009) sind das ganz erhebliche Einsparungen.

Leider ist der reine Solarertrag hinter meinen Erwartungen geblieben. Zur Gesamteinsparung hat sicherlich zum einen Teil auch die optimierte Heizungsanlage (Rückschlagventile) und - ich denke: zu einem erheblichen Teil - die optimierte Warmwasseraufbereitung mit den 3 Schaltzeiten und der 35° - Begrenzung beigetragen.

Ich bin von einer Ersparnis von 550,- Euro pro Jahr ausgegangen (http://meinesolaranlage.blogspot.com/2010/01/die-solaranlage.html) um auf eine 10-jährige Amortisation zu kommen.

Nun, nach der heurigen Gasabrechnung wurden mir 650,- Euro gutgeschrieben. Das sollte eigentlich schon alles sagen.

Wenn man aber den Vergleich mit den HGTs hernimmt und 12,5 MWh = 12500 kWh * 0,064 Euro rechnet (Gaspreis 2010 mit allen Aufschlägen pro kWh ), dann kommt man sogar auf einen Betrag von 800 Euro.

Trotzdem: für 2011 werde ich noch versuchen, an der Solarertragsseite was zu verbessern, bzw. diese mit Warmwasserverbrauch und Sonnenstunden zu korrelieren, um zu sehen, ob der Wirkungsgrad der Solaranlage selbst in Ordnung ist.

Solar- und Heizungsparameter: endlich alles eingestellt

Nach ein wenig Herumexperimentieren habe ich nun endlich auch ganz brauchbare Parameter für SolarSteuerung, Heizung und Warmwasser gefunden.

Warmwasser (Gas):


  • Habe nun 3 Warmwasser-Heizzeiten:


    • in der Früh nur 30 min. falls meine Kinder vor der Schule noch duschen wollen

    • zu Mittag 60 min. Für die von der Schule heimkommenden Kinder

    • am Abend 3 Stunden, für die potentiell ausgehenden Familienmitglieder

  • Habe die maximale Warmwasser-Temparatur sukkzessive jede Woche um ein paar Grad gesenkt, ohne es meiner Familie zu sagen. Bin nun schließlich bei 35° (!!)(Angefangen hatte ich bei 55°!). Und es funktionierte das ganze letzte Halb-Jahr ohne Beschwerden ! Warum:


    • Der Fühler sitzt ca. in der Hälfte des 800 l - Kessels. Man kann davon ausgehen, dass der Primärkreis vom Gaskessel auf ca. 50 aufgeheizt wird. Durch Konvektion habe ich in den oberen 400 l des Warmwwasserkessels auch diese 50 Grad, lange bevor ich in der Mitte die gemessenen 35° habe.

    • Rein empirisch passen nun max. Temperatur, Heizzeiten und Warmwasserverbrauchsverhalten optimal zusammen.

    • Legionellen-Angst habe ich ohnedies keine, da wir mit 6-7 Personen einen ausreichenden Warmwasser-Durchsatz haben.


Heizung (Gas):


Habe im Dezember nochmals die Heizkurve verflacht (1,1) und die Temperaturverschiebung angehoben, da es innen immer wärmer wurde, je kälter es draußen wurde.


Solar-Schaltschwellen (Differenztemperatur):


  • Habe die Einschalttemperatur-Differenz von 8 grad (gleich fuer WW und FBH) auf 6 Grad verringert. Nun habe ich an Tagen, an denen ich sonst gar keinen Ertrag hatte, ein wenig Ertrag, an anderen Tagen gibt es am Tagesbeginn öfter eine zeitlang stop-and-go Betrieb als mit 8° Differenz. Bin mir noch nicht sicher, obe es was gebracht hat.

  • Ausschalt-Differenz von 4° blieb unverändert.


Solar - Vorrangsteuerung:


Hatte im Februar 2010 noch Vorrangsteuerung für Warmwasser. Bin heuer aber dazu übergegangen, die Vorrangsteuerung zu deaktivieren, solange geheizt werden soll: der Eneriertag ist viel höher, weil ich an sehr sonnigen Tagen mehr Wärme vom Kollektor "wegbringe". An nicht so sonnigen Tagen sollte es wiederum egal sein, ob ich das Gas zum Zuheizen für WW oder FBH brauche.


Nur außerhalb der Heizsaison werde ich wieder auf WW-Vorrang umstellen.


Solar-Ertrag pro Tag:


Ein "guter" Tag liefert 25 - 30 kWh Solarertrag. An Spitzentagen (längere Sonnenscheindauer (März), Temperaturen um 0°, Warmwasser vom Vortag nicht aufgeheizt ) können es vereinzelt auch bis zu 45 kWh sein.

Sonntag, 27. März 2011

Ausräumen letzter technischer Probleme

Bis ich im Februar 2010 in den "Normal"-Betrieb kam, gab es noch ein paar Probleme zu beheben: Nachdem ich mich mit den wesentlichen Berechnungsgrundlagen vetraut gemacht hatte, und überschlagsmäßig den Energiegewinn laut aller Sensor-Messungen berechnet hatte, kam ich zu dem Schluss, dass mit meinen Solarsensoren doch etwas ganz und gar nicht stimmen konnte. Also gings am Wochenende an einem sonnigen Tag nochmals ab in den Keller - alle 5 bis 10 min. alle Sensorwerte aufschreiben. Resumee: der Sensor am Kollektor zeigt um fast 10° zu wenig an, was

  1. dazu führt, dass sich die Anlage viel zu spät ein- und zu früh ausschaltet

  2. eine völlig falsche Wärmemengenzählung stattfindet, weil dieser Sensor als Vorlauf-Sensor für die Wärmemengenzählung verwendet wurde - aus etwas dubios begründeten Optimierungsgründen (die Solarfirma wollte wohl ihre Kosten optimieren)
Ich hab das ganze in ein Excel gefüllt, und grafisch visualisiert und meinem Installateur gezeigt - der konnte dann nicht mehr aus, die Fakten waren hieb- und stichfest: nach mehrfachen Versuchen wurde schließlich die Kollektorfirma involviert, schließlich erkannte man, dass der Kollektor-Sensor

  1. falsch angebracht und

  2. defekt war.

Der Sensor wurde schließlich ausgetauscht und korrekt platziert und weiters bekam ich einen eigenen Sensor für die Wärmemengenzählung - Am Solarvorlauf direkt gegenüber dem Rücklauf-Sensor.


Seitdem funktioniert nun die Solar-Steuerzung und Wärmemengenzählung erwartungsgemäß.


Ein kleines Problem gab es dann noch bei der Wärmetauscher-Einspeisung in den Fußbodenheizungskreis: Der temperaturbegrenzende Thermostat am Heizungskreis (ab 50° löst sich mein Natur-Korkkleber auf) hat die Pumpe im Heizungskreis geschaltet, anstatt der Pumpe im zuliefernden Solarkreis. Seit der entsprechenden Änderung (war eine Kleinigkeit, und der Installateur hat es auch gleich eingesehen) funktioniert das nun ganz hervorragend.

Resumee:

  • +: Es funktioniert nun alles, wie es soll

  • -: Ein Kunde ohne mein technisches Wissen und Verständnis hätte diese Probleme wohl nie aufgedeckt.

Freitag, 22. Januar 2010

Bessere Überprüfbarkeit (?)


Ich bin es schön langsam Leid, an den Wochenenden z.T. stundenlang im Heizraum zu sitzen,
und die Anlage zu beobachten, um zu sehen, ob sie so funktioniert, wie sie soll.

Messen und Aufzeichnen aller wichtigen Anlagenzustände wäre hier optimal.

Da ist es nicht von Nachteil, dass ich Softwareentwickler bei einer Prozessleittechnik-Firma bin
(obwohl das Aufzeichnen von 5-10 Fühlerwerten nicht wirklich ein SCADA-System braucht).
Der Hersteller meiner Solarsteuerung bietet ein Datenankopplung an den PC an, ich nehme an,
dass diese Box leistbar ist (warte auf ein Angebot meiner Solarfirma).
Bei meinem Viessmann schaut es ein wenig anders aus, der ist mit über 10 Jahren schon relativ alt, und Viessmann-Zubehör ist ohnedies was für gutbetuchte, da werde ich einen anderen Weg gehen: habe mir eine USB-Karte mit 8 digitalen und 8 analogen Eingängen bei Conrad gekauft, und werde einfach meine eigenen Fühler am Kessel etc. anbringen.

Jetzt brauch ich nur noch Zeit und Muße, um das ganze umzusetzen.

Keywords: Technische Alternative, Datenkonverter D-LOGG-USB, Ein- / Dreikreisuniversalregelung UVR61-3, ETM professional control GmbH


Warmwasser-Temperatur und -Heizzeiten reduziert

Nachtrag zu letztem Sonntag:

Habe (schon am Samstag) bemerkt, dass der Fühler am Warmwasser nie die eingestellte Temperatur von 55° erreichen kann, und der Brenner andauernd läuft.
Habe daraufhin nach einem Telefonat mit meinem Betreuer den Fühler doch wieder höhergesetzt (in ganz kleinen Schritten, bis die 55° endlich erreicht wurden - ziemlich lange Zeit gesessen und beobachtet und ausprobiert ...).

Habe mich nun am So. auch wieder mit der Warmwasser-Problematk befasst.
Die ganze Famile motzt an, dass das heiße Wasser nun zu heiß wäre.
Am Kessel-Vorlauf zum WW-Kreis war eine Temperatur von 55° eingestellt. Der Sensor zum Regeln befindet sich an der unteren Grenze des Wärmetauschers. Ich habe das Gefühl, dass
es an der WW-Entnahmestelle am obersten Punkt des Kessel wohl um einige Grad heißer ist,
was mir mein Kundenbetreuer auch bestätigt hat. Wenn ich die WW-Temperatur mit meinen (Pool-) Thermometern messe, komme ich auch auf Temperaturen weit über 50° oder 55° (leider hört die Skala bei 50° auf).
Habe daher zuerst auf 53° vorgesern schließlich auf 50° reduziert. Messungen ergaben, dass die tatsächliche WW-Temperatur jetzt wircklich bei ca. 55° liegt. Damit kann die Familie nun gut leben.
Und Energiesparender sind wir damit auch unterwegs.

Und: die Angst vor Legionellen hab ich in der Zwischenzeit auch abgelegt: nachdem das WW bei uns nie längere Zeit im Kessel steht, sollte das kein Problem sein. Außerdem: der alte Boiler war schon so verkalkt, da hatten wir auch kaum mehr als 50° WW-Temperatur zusammenbekommen - und sind auch nicht auffällig krank gewesen ...

Als weitere Sparmaßnahme habe ich die Heizzeiten fuer den WW-Kreis weiter eingeschränkt (da kann ich bei meinem Kessel zum Glück 4 Zeitintervalle einstellen):
Morgens zw.6:30 und 8:30 (da duschen bis zu 3 Personen), dann am frühen Nachmittag 2 Stunden (da kommen die Kinder von der Schule) und dann am Abend nochmals von 18:00 bis 23:00.

Bis jetzt hat sich noch niemand in der Familie über zu wenig WW beschwert, bin also auf dem richtigen Weg. Werde nach einiger Zeit die WW-Heizzeiten noch weiter zu reduzieren versuchen.

Erster Sonnentag bei ca. -0.5°: 2,5 kWh

Nachtrag zu letztem Samstag: endlich der erste richtige Sonnentag seit Installation der Solaranlage !
Leider noch immer Schnee am Kollektor !
Nach kurzem überlegen bin ich mit der langen Auszugsleiter rauf (ca. 9m, also nicht ganz ungefährlich) und hab den Kollektor durch Etfernen der aufgestauten Schneeanhäufungen unterhalb des Kollektors frei bekommen. Nachdem ich nichtgrade ein Frühaufsteher bin, wars da schon 11:00 vorbei.
Trotzdem hat es sich gelohnt: die Solaranlage setzte sich kurze Zeit später mit der Warmwasseraufheizung in Betrieb, um ca. 13:00 schaltete sich auch die FBH -Unterstuetzung dazu. Hurra !
Laut Wärmemengenzähler "erntete" ich in den ca. 3 1/2 Sonnenstunden 2,5 kWh Energie. Nicht schlecht für den Anfang, bei einer Temperatur unter Null.

Nur die Tatsache, dass der Schnee nicht von alleine vom Kollektor wegrutscht, ärgert mich doch einigermaßen, zumal ich nicht nur "rutschfestere" die Ziegelfläche unterhalb des Kollektors als Ursache rausgefunden habe. Nein, auch die untere Seite des Kollektors ist da nicht optimal konstruiert, sodass auch dort der Schnee am wegrutschen gehindert wird.

Sensorwerte sind doch plausibel

Also: die bei den jeweiligen Sensorwerten angezeigten Pictogramme kann man z.T. vergessen,
die Sensoren messen z.T. doch andere Werte als angezeigt. Hab's mir nochmals erklären lassen, hat jetzt alles plausibel geklungen. Werde demnächst das sauber gezeichnete Schema bekommen und darf es hier veröffentlichen.
Solarkreis leckt nach dem Nachziehen der Flansche durch den Installateur zwar noch immer ganz leicht, aber ohne merklichen Druckabfall (Druck war auch vorher schon ok, hab ich im letzten Log falsch beschrieben). Werd es weiter im Auge behalten.
Der Installateur hat mir zudem noch zwei Rückschlagventile eingebaut, deren Fehlen er beim
wochenedlichen durchdenken meiner Installation bemerkt hatte. Da hätte es zu unerwarteten Effekten zwischen meinen zwei FBH-Kreisen kommen können (da die durch parallele Verbindungen mit dem Wärmetauscher-Kreis verbunden sind - näheres, sobald das Schema da ist).

Ach ja, und nach der Meldung mit dem vorzeitig ausgegangenem WW and die Solarfirma, wurde festgestellt, dass der Sensor (Temperaturfühler) fuer den Gaskessel zu hoch angebracht wäre,
und der wurde nur tiefer gesetzt.

Die Beobachtung im letzten post, dass der Schnee von Kollektor ganz weg wäre, war übrigens eine nächtliche optische Täuschung. Im Licht des nächsten Tages ergab sich das alte Bild: fast die halbe Kollektorfläche nach wie vor mit Schnee bedeckt !

Mittwoch, 13. Januar 2010

29,9° Im Solarkreis bei -8° Außentemperatur ?


Vor zwei posts habe ich schon bemerkt, dass ich mit der gemessenen bzw. an der Solarsteuerung angezeigten Warmwasser-Temperatur, die um 10° geringer ist, als sie tatsächlich ist, nicht viel anfangen kann.

Jetzt habe ich noch einen zweiten Sensor, dessen Wert ich nicht interpretieren kann: laut angezeigtem Symbol soll es sich dabei um die Rücklauftemperatur zum Kollektor handeln: die war heute um 22:00 auf 29,9°. Bei einer Außentemperatur von minus 8°. Hmm...
Welche Erklärung gibt es dafür ?

Bin gespannt, was mein Kundenbetreuer dazu sagt, den ich jetzt kontaktieren werde.

Weiters eine vielleicht gute Nachricht ("gut", wenn die Steuerung funktiert wie sie soll, und alle Sensoren das richtige anzeigen, und ich das nur nicht richtig interpretiere): Mein Wärmemengenzähler hat heute erstmals was eien Wert > 0 angezeigt: 0,8 kWh .

Und das bei einer Tageshöchsttemperatur von ca. 0° - aber Sonnenschein.

Der Kollektor war übrigens am Abend fast ganz schneefrei. Wäre jetzt interessant, ab wann der ganze Schnee runtergerutscht war (gestern hat es den ganzen Tag dahingeschneit), und wie die Bedingungen waren, als ich tatsächlich erstmals Energie eingespeist habe - ich war ja zu dieser Zeit leider im Büro ...



10:30 Uhr: Warmwasser ist aus


Nachtrag:

letzten Freitag gab es die Inbetriebnahme, Übergabe und Einweisung des Anlagenbetreibers (das bin ich).

Da jetzt der Boiler über den WW-Heizkreis des Gas-Brennwertkessels aufgeheizt wird, fragte ich auch nach den Parametern und den Einstellungen des Gas-Kessels: dabei entdeckte der Monteur, der mich einwies, dass die WW-Bereitung per Schaltuhr zwischen 6:00 und 22:00 aktiviert war (war offensichtlich von seinem Kollegen so eingestellt).
Er meinte, das müsste nicht sein, es sollte genügen, wenn die Aufheizphase am Nachmittag beginne und hat das ganze auf 15:00 bis 22:00 eingestellt. Er meinte, man müsse es ausprobieren, und evtl. die Beginnzeit um 1 oder 2 Stunden vorverlegen, falls das Wasser am Abend noch nicht warm genüg wäre.

Nun gut, am nächsten Tag war dann schon um 10:30 das Warmwasser aus.

Hab es daraufhin wieder auf 8:00 bis 22:00 umgestellt - hatte seitdem keine Probleme mehr.
Trotzdem macht es mich stutzig, dass das WW aus war. Der Gaskessel heizt zwar über den Wärmetauscher nur die oberen ca. 350 l auf, jedoch war am Vortag um 22:00 noch die eingestellten 55° verfügbar, am Sa. vormittag hat die (jugendliche) Hälfte der Familie noch geschlafen, und die andere Hälfte kein Vollbad genommen - wie kann das WW da ausgehen ?
Kühlt es über Nacht tatsächlich so weit ab ?

Ich werde das jedenfalls im Auge behalten und eines Samstags nochmals den Aufheizbeginn temporär auf 12:00 nach hinten verschieben, und davor stündlich die Temperaturen im WW-Boiler überprüfen.

Montag, 11. Januar 2010

Inbetriebnahme / Erste Beobachtungen


Nachdem wir in der ersten Jännerwoche Skifahren waren, und am 7. und 8. noch ein paar kleinere Nacharbeiten notwendig waren, habe ich jetzt am Wochenende die ersten Beobachtungen machen können.

Allgemeines zur Heizung: unabhängig von der neuen Solaranlage gab es in letzter Zeit einige Probleme mit der Heizung, die darauf zurückzuführen waren, dass Rückschlagventile nicht oder fehlerhaft eingebaut waren oder defekt waren. Das führte zu unangenehmen Effekten, z.B.:


  • trotz ausgeschalteter Pumpe in der OG-Wohnung waren die Radiatoren dort warm, weil das warme Rücklaufwasser verkehrt nach oben zirkulierte. Resultat: meist zu warm im OG und die OG-Pumpe schaltete sich dadurch auch kaum ein.
  • immer, wenn sich die EG-Pumpe einschaltete, wurde das kalte Wasser aus dem OG-Vorlauf (da das OG über das aufsteigende Rücklaufwasser ausreichend mitegheizt war, schaltete sich die Pumpe kaum ein, daher war das Wasser über der EG-Pumpe ziemlich kalt) in den EG-Vorlauf hineingesaugt (weil anscheinend auch zusätzlich der Strömungswiderstand zur Vorlauf-Einspeisung aus dem Heizkessel größer war als der Widerstand zu den benachbarten Vorlauf-Ausgängen), und der EG-Vorlauf wurde nie so heiß wie der Vorlauf, der aus dem Heizkessel kam. Als workaround hab ich den Absperrhahn beider OG-Pumpen fast zugemacht, damit der Strömungswiderstand entsprechend groß wird. Der Hahn ist aber noch ausreichend offen, damit die normale Zirkulation nicht unterbunden ist. Das Problem mit der "verkehrten" Rücklaufzirkulation konnte dadurch aber nicht gelöst werden.

Im Zuge der Installation der Solaranlage wurden die 3 Radiatoren-Kreise entsprechend mit Rückschlagventilen (im Rücklauf) ausgestattet.

Hier also die ersten Beobachtungen die Heizungsanlage selbst betreffend:

Radiatorenkreise:

  • Wenn sich die OG1-Pumpe nun ausschaltet, wird es tatsaechlich kalt im OG1 => keine verkehrte Rücklauf-Zirkulation mehr, d.h. die Rückschlagventile funktionieren.
  • der EG-Vorlauf kommt auf die gleiche Temperatur wie der Heizkessel-Vorlauf => OK.
  • Die kleinere OG-Wohnung (OG2) ist nur schwer auf der gewünschten Temperatur zu halten, der Rücklauf ist dabei um vieles kälter als der Vorlauf, was zwar gut für den Wirkungsgrad des Brennwertkessels ist, prinzipiell aber nicht ganz nachvollziehbar, da dies ja der kleinste Heizkreis ist, und daher am schnellsten "durchwärmt" sein müsste. Steht weiter unter kritischer Beobachtung.

Im Zuge dieser Beobachtungen habe ich nun die Steilheit der Heizkennlinie von 1,4 auf 1,3 reduziert.

FBH-Kreise:

  • Meine Mutter beklagte sich darüber, dass ihr in der Küche (über der FBH) so heiß war, dass sie das Fenster öffnen müsste. Eine erste Analyse ergab, dass auch bei beiden FBH-Kreisen ein Rückschlagventil fehlte, sodass über den Rücklauf zu heißes Wasser ( z.T. über 40°) in den FBH hineingesaugt wurde. Außer dass das Öffnen von Fenstern nicht wirklich die ideale Form einer Heizungsregelung darstellt, führte das auch zeitweise zu einem suboptimalen Stop-and-Go - Betrieb, da sich die FBH-Pumpe bei einer Temperatur über 40° ausschaltet. Workaround: Absperrhahn bei den FBH-Rückläufen fast zudrehen => Rückschlagventile müssen auch hier eingebaut werden.

Solaranlage:

  • Der Solarkreislauf leckt bei einem Fitting beim Plattenwärmetauscher => grüne Flüssigkeit tropft auf den Boden. Ich bilde mir außerdem ein, dass der Druck im Solarkreis über 4 bar war, derzeit ist er auf 3,2 bar.
  • Aus dem Temperaturfühler für Warmwasser (T3) in der Solarsteuerung werd ich nicht schlau: dort zeigt er 40° an. Der Gaskessel zeigt in seinem WW-Heizkreis aber 53° an. So, was jetzt ? Hab ein Becken heißes Wasser eingelassen und mit zwei Thermometern gemessen: => 53°. Also Gas-Kessel Sensor ist korrekt, WW-Kesselfühler der Solarsteuerung scheint falsch zu sein. Das muss auf jedenfall geklärt werden.
  • Hab in der Solarsteuerung einen Sensor "T4", der oben am Kollektor sein sollte, aber keine Werte liefert - muss geklärt werden.

Insgesamt hatte ich heute die Hoffnung, schon ein wenig Solarenergie zu gewinnen, nachdem bei einem Kollektor-Sensor schon eine Temperatur von 25° angezeigt wurde (bei -1° Außentemperatur, aber die Sonne kam fast durch die Wolken durch).
Leider machte mir (wahrscheinlich) der Schnee, der noch auf 2/3 der Kollektorfläche lag, einen Strich durch die Rechnung. Die nicht besondern dicke Schneedecke (ca. 2 cm) rutschte im oberen Kollektorteil runter und staute sich aber - anscheinend, weil unterhalb der unteren Kollektor-Reihe sich noch ein paar Dachziegelreihen befinden und der Schnee hier viel besser haftet als am Kollektor selber. Im Zuge dieser Beobachtungen frage ich mich:

  • wieso wird unterhalb des Kollektors nicht einfach ein schwarzes Blech zur Traufe verlegt - als Schnee-Rutschhilfe ?
  • gibt es eigentlich sowas wie Schneefreihalte-Vorrichtungen für Solar-Kollektoren ?

Ich denke mir so, dass die Nutzungsdauer gerade im Winter dadurch wesentlich erhöht werden könnte.