Montag, 11. Januar 2010

Inbetriebnahme / Erste Beobachtungen


Nachdem wir in der ersten Jännerwoche Skifahren waren, und am 7. und 8. noch ein paar kleinere Nacharbeiten notwendig waren, habe ich jetzt am Wochenende die ersten Beobachtungen machen können.

Allgemeines zur Heizung: unabhängig von der neuen Solaranlage gab es in letzter Zeit einige Probleme mit der Heizung, die darauf zurückzuführen waren, dass Rückschlagventile nicht oder fehlerhaft eingebaut waren oder defekt waren. Das führte zu unangenehmen Effekten, z.B.:


  • trotz ausgeschalteter Pumpe in der OG-Wohnung waren die Radiatoren dort warm, weil das warme Rücklaufwasser verkehrt nach oben zirkulierte. Resultat: meist zu warm im OG und die OG-Pumpe schaltete sich dadurch auch kaum ein.
  • immer, wenn sich die EG-Pumpe einschaltete, wurde das kalte Wasser aus dem OG-Vorlauf (da das OG über das aufsteigende Rücklaufwasser ausreichend mitegheizt war, schaltete sich die Pumpe kaum ein, daher war das Wasser über der EG-Pumpe ziemlich kalt) in den EG-Vorlauf hineingesaugt (weil anscheinend auch zusätzlich der Strömungswiderstand zur Vorlauf-Einspeisung aus dem Heizkessel größer war als der Widerstand zu den benachbarten Vorlauf-Ausgängen), und der EG-Vorlauf wurde nie so heiß wie der Vorlauf, der aus dem Heizkessel kam. Als workaround hab ich den Absperrhahn beider OG-Pumpen fast zugemacht, damit der Strömungswiderstand entsprechend groß wird. Der Hahn ist aber noch ausreichend offen, damit die normale Zirkulation nicht unterbunden ist. Das Problem mit der "verkehrten" Rücklaufzirkulation konnte dadurch aber nicht gelöst werden.

Im Zuge der Installation der Solaranlage wurden die 3 Radiatoren-Kreise entsprechend mit Rückschlagventilen (im Rücklauf) ausgestattet.

Hier also die ersten Beobachtungen die Heizungsanlage selbst betreffend:

Radiatorenkreise:

  • Wenn sich die OG1-Pumpe nun ausschaltet, wird es tatsaechlich kalt im OG1 => keine verkehrte Rücklauf-Zirkulation mehr, d.h. die Rückschlagventile funktionieren.
  • der EG-Vorlauf kommt auf die gleiche Temperatur wie der Heizkessel-Vorlauf => OK.
  • Die kleinere OG-Wohnung (OG2) ist nur schwer auf der gewünschten Temperatur zu halten, der Rücklauf ist dabei um vieles kälter als der Vorlauf, was zwar gut für den Wirkungsgrad des Brennwertkessels ist, prinzipiell aber nicht ganz nachvollziehbar, da dies ja der kleinste Heizkreis ist, und daher am schnellsten "durchwärmt" sein müsste. Steht weiter unter kritischer Beobachtung.

Im Zuge dieser Beobachtungen habe ich nun die Steilheit der Heizkennlinie von 1,4 auf 1,3 reduziert.

FBH-Kreise:

  • Meine Mutter beklagte sich darüber, dass ihr in der Küche (über der FBH) so heiß war, dass sie das Fenster öffnen müsste. Eine erste Analyse ergab, dass auch bei beiden FBH-Kreisen ein Rückschlagventil fehlte, sodass über den Rücklauf zu heißes Wasser ( z.T. über 40°) in den FBH hineingesaugt wurde. Außer dass das Öffnen von Fenstern nicht wirklich die ideale Form einer Heizungsregelung darstellt, führte das auch zeitweise zu einem suboptimalen Stop-and-Go - Betrieb, da sich die FBH-Pumpe bei einer Temperatur über 40° ausschaltet. Workaround: Absperrhahn bei den FBH-Rückläufen fast zudrehen => Rückschlagventile müssen auch hier eingebaut werden.

Solaranlage:

  • Der Solarkreislauf leckt bei einem Fitting beim Plattenwärmetauscher => grüne Flüssigkeit tropft auf den Boden. Ich bilde mir außerdem ein, dass der Druck im Solarkreis über 4 bar war, derzeit ist er auf 3,2 bar.
  • Aus dem Temperaturfühler für Warmwasser (T3) in der Solarsteuerung werd ich nicht schlau: dort zeigt er 40° an. Der Gaskessel zeigt in seinem WW-Heizkreis aber 53° an. So, was jetzt ? Hab ein Becken heißes Wasser eingelassen und mit zwei Thermometern gemessen: => 53°. Also Gas-Kessel Sensor ist korrekt, WW-Kesselfühler der Solarsteuerung scheint falsch zu sein. Das muss auf jedenfall geklärt werden.
  • Hab in der Solarsteuerung einen Sensor "T4", der oben am Kollektor sein sollte, aber keine Werte liefert - muss geklärt werden.

Insgesamt hatte ich heute die Hoffnung, schon ein wenig Solarenergie zu gewinnen, nachdem bei einem Kollektor-Sensor schon eine Temperatur von 25° angezeigt wurde (bei -1° Außentemperatur, aber die Sonne kam fast durch die Wolken durch).
Leider machte mir (wahrscheinlich) der Schnee, der noch auf 2/3 der Kollektorfläche lag, einen Strich durch die Rechnung. Die nicht besondern dicke Schneedecke (ca. 2 cm) rutschte im oberen Kollektorteil runter und staute sich aber - anscheinend, weil unterhalb der unteren Kollektor-Reihe sich noch ein paar Dachziegelreihen befinden und der Schnee hier viel besser haftet als am Kollektor selber. Im Zuge dieser Beobachtungen frage ich mich:

  • wieso wird unterhalb des Kollektors nicht einfach ein schwarzes Blech zur Traufe verlegt - als Schnee-Rutschhilfe ?
  • gibt es eigentlich sowas wie Schneefreihalte-Vorrichtungen für Solar-Kollektoren ?

Ich denke mir so, dass die Nutzungsdauer gerade im Winter dadurch wesentlich erhöht werden könnte.

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