Freitag, 22. Januar 2010

Bessere Überprüfbarkeit (?)


Ich bin es schön langsam Leid, an den Wochenenden z.T. stundenlang im Heizraum zu sitzen,
und die Anlage zu beobachten, um zu sehen, ob sie so funktioniert, wie sie soll.

Messen und Aufzeichnen aller wichtigen Anlagenzustände wäre hier optimal.

Da ist es nicht von Nachteil, dass ich Softwareentwickler bei einer Prozessleittechnik-Firma bin
(obwohl das Aufzeichnen von 5-10 Fühlerwerten nicht wirklich ein SCADA-System braucht).
Der Hersteller meiner Solarsteuerung bietet ein Datenankopplung an den PC an, ich nehme an,
dass diese Box leistbar ist (warte auf ein Angebot meiner Solarfirma).
Bei meinem Viessmann schaut es ein wenig anders aus, der ist mit über 10 Jahren schon relativ alt, und Viessmann-Zubehör ist ohnedies was für gutbetuchte, da werde ich einen anderen Weg gehen: habe mir eine USB-Karte mit 8 digitalen und 8 analogen Eingängen bei Conrad gekauft, und werde einfach meine eigenen Fühler am Kessel etc. anbringen.

Jetzt brauch ich nur noch Zeit und Muße, um das ganze umzusetzen.

Keywords: Technische Alternative, Datenkonverter D-LOGG-USB, Ein- / Dreikreisuniversalregelung UVR61-3, ETM professional control GmbH


Warmwasser-Temperatur und -Heizzeiten reduziert

Nachtrag zu letztem Sonntag:

Habe (schon am Samstag) bemerkt, dass der Fühler am Warmwasser nie die eingestellte Temperatur von 55° erreichen kann, und der Brenner andauernd läuft.
Habe daraufhin nach einem Telefonat mit meinem Betreuer den Fühler doch wieder höhergesetzt (in ganz kleinen Schritten, bis die 55° endlich erreicht wurden - ziemlich lange Zeit gesessen und beobachtet und ausprobiert ...).

Habe mich nun am So. auch wieder mit der Warmwasser-Problematk befasst.
Die ganze Famile motzt an, dass das heiße Wasser nun zu heiß wäre.
Am Kessel-Vorlauf zum WW-Kreis war eine Temperatur von 55° eingestellt. Der Sensor zum Regeln befindet sich an der unteren Grenze des Wärmetauschers. Ich habe das Gefühl, dass
es an der WW-Entnahmestelle am obersten Punkt des Kessel wohl um einige Grad heißer ist,
was mir mein Kundenbetreuer auch bestätigt hat. Wenn ich die WW-Temperatur mit meinen (Pool-) Thermometern messe, komme ich auch auf Temperaturen weit über 50° oder 55° (leider hört die Skala bei 50° auf).
Habe daher zuerst auf 53° vorgesern schließlich auf 50° reduziert. Messungen ergaben, dass die tatsächliche WW-Temperatur jetzt wircklich bei ca. 55° liegt. Damit kann die Familie nun gut leben.
Und Energiesparender sind wir damit auch unterwegs.

Und: die Angst vor Legionellen hab ich in der Zwischenzeit auch abgelegt: nachdem das WW bei uns nie längere Zeit im Kessel steht, sollte das kein Problem sein. Außerdem: der alte Boiler war schon so verkalkt, da hatten wir auch kaum mehr als 50° WW-Temperatur zusammenbekommen - und sind auch nicht auffällig krank gewesen ...

Als weitere Sparmaßnahme habe ich die Heizzeiten fuer den WW-Kreis weiter eingeschränkt (da kann ich bei meinem Kessel zum Glück 4 Zeitintervalle einstellen):
Morgens zw.6:30 und 8:30 (da duschen bis zu 3 Personen), dann am frühen Nachmittag 2 Stunden (da kommen die Kinder von der Schule) und dann am Abend nochmals von 18:00 bis 23:00.

Bis jetzt hat sich noch niemand in der Familie über zu wenig WW beschwert, bin also auf dem richtigen Weg. Werde nach einiger Zeit die WW-Heizzeiten noch weiter zu reduzieren versuchen.

Erster Sonnentag bei ca. -0.5°: 2,5 kWh

Nachtrag zu letztem Samstag: endlich der erste richtige Sonnentag seit Installation der Solaranlage !
Leider noch immer Schnee am Kollektor !
Nach kurzem überlegen bin ich mit der langen Auszugsleiter rauf (ca. 9m, also nicht ganz ungefährlich) und hab den Kollektor durch Etfernen der aufgestauten Schneeanhäufungen unterhalb des Kollektors frei bekommen. Nachdem ich nichtgrade ein Frühaufsteher bin, wars da schon 11:00 vorbei.
Trotzdem hat es sich gelohnt: die Solaranlage setzte sich kurze Zeit später mit der Warmwasseraufheizung in Betrieb, um ca. 13:00 schaltete sich auch die FBH -Unterstuetzung dazu. Hurra !
Laut Wärmemengenzähler "erntete" ich in den ca. 3 1/2 Sonnenstunden 2,5 kWh Energie. Nicht schlecht für den Anfang, bei einer Temperatur unter Null.

Nur die Tatsache, dass der Schnee nicht von alleine vom Kollektor wegrutscht, ärgert mich doch einigermaßen, zumal ich nicht nur "rutschfestere" die Ziegelfläche unterhalb des Kollektors als Ursache rausgefunden habe. Nein, auch die untere Seite des Kollektors ist da nicht optimal konstruiert, sodass auch dort der Schnee am wegrutschen gehindert wird.

Sensorwerte sind doch plausibel

Also: die bei den jeweiligen Sensorwerten angezeigten Pictogramme kann man z.T. vergessen,
die Sensoren messen z.T. doch andere Werte als angezeigt. Hab's mir nochmals erklären lassen, hat jetzt alles plausibel geklungen. Werde demnächst das sauber gezeichnete Schema bekommen und darf es hier veröffentlichen.
Solarkreis leckt nach dem Nachziehen der Flansche durch den Installateur zwar noch immer ganz leicht, aber ohne merklichen Druckabfall (Druck war auch vorher schon ok, hab ich im letzten Log falsch beschrieben). Werd es weiter im Auge behalten.
Der Installateur hat mir zudem noch zwei Rückschlagventile eingebaut, deren Fehlen er beim
wochenedlichen durchdenken meiner Installation bemerkt hatte. Da hätte es zu unerwarteten Effekten zwischen meinen zwei FBH-Kreisen kommen können (da die durch parallele Verbindungen mit dem Wärmetauscher-Kreis verbunden sind - näheres, sobald das Schema da ist).

Ach ja, und nach der Meldung mit dem vorzeitig ausgegangenem WW and die Solarfirma, wurde festgestellt, dass der Sensor (Temperaturfühler) fuer den Gaskessel zu hoch angebracht wäre,
und der wurde nur tiefer gesetzt.

Die Beobachtung im letzten post, dass der Schnee von Kollektor ganz weg wäre, war übrigens eine nächtliche optische Täuschung. Im Licht des nächsten Tages ergab sich das alte Bild: fast die halbe Kollektorfläche nach wie vor mit Schnee bedeckt !

Mittwoch, 13. Januar 2010

29,9° Im Solarkreis bei -8° Außentemperatur ?


Vor zwei posts habe ich schon bemerkt, dass ich mit der gemessenen bzw. an der Solarsteuerung angezeigten Warmwasser-Temperatur, die um 10° geringer ist, als sie tatsächlich ist, nicht viel anfangen kann.

Jetzt habe ich noch einen zweiten Sensor, dessen Wert ich nicht interpretieren kann: laut angezeigtem Symbol soll es sich dabei um die Rücklauftemperatur zum Kollektor handeln: die war heute um 22:00 auf 29,9°. Bei einer Außentemperatur von minus 8°. Hmm...
Welche Erklärung gibt es dafür ?

Bin gespannt, was mein Kundenbetreuer dazu sagt, den ich jetzt kontaktieren werde.

Weiters eine vielleicht gute Nachricht ("gut", wenn die Steuerung funktiert wie sie soll, und alle Sensoren das richtige anzeigen, und ich das nur nicht richtig interpretiere): Mein Wärmemengenzähler hat heute erstmals was eien Wert > 0 angezeigt: 0,8 kWh .

Und das bei einer Tageshöchsttemperatur von ca. 0° - aber Sonnenschein.

Der Kollektor war übrigens am Abend fast ganz schneefrei. Wäre jetzt interessant, ab wann der ganze Schnee runtergerutscht war (gestern hat es den ganzen Tag dahingeschneit), und wie die Bedingungen waren, als ich tatsächlich erstmals Energie eingespeist habe - ich war ja zu dieser Zeit leider im Büro ...



10:30 Uhr: Warmwasser ist aus


Nachtrag:

letzten Freitag gab es die Inbetriebnahme, Übergabe und Einweisung des Anlagenbetreibers (das bin ich).

Da jetzt der Boiler über den WW-Heizkreis des Gas-Brennwertkessels aufgeheizt wird, fragte ich auch nach den Parametern und den Einstellungen des Gas-Kessels: dabei entdeckte der Monteur, der mich einwies, dass die WW-Bereitung per Schaltuhr zwischen 6:00 und 22:00 aktiviert war (war offensichtlich von seinem Kollegen so eingestellt).
Er meinte, das müsste nicht sein, es sollte genügen, wenn die Aufheizphase am Nachmittag beginne und hat das ganze auf 15:00 bis 22:00 eingestellt. Er meinte, man müsse es ausprobieren, und evtl. die Beginnzeit um 1 oder 2 Stunden vorverlegen, falls das Wasser am Abend noch nicht warm genüg wäre.

Nun gut, am nächsten Tag war dann schon um 10:30 das Warmwasser aus.

Hab es daraufhin wieder auf 8:00 bis 22:00 umgestellt - hatte seitdem keine Probleme mehr.
Trotzdem macht es mich stutzig, dass das WW aus war. Der Gaskessel heizt zwar über den Wärmetauscher nur die oberen ca. 350 l auf, jedoch war am Vortag um 22:00 noch die eingestellten 55° verfügbar, am Sa. vormittag hat die (jugendliche) Hälfte der Familie noch geschlafen, und die andere Hälfte kein Vollbad genommen - wie kann das WW da ausgehen ?
Kühlt es über Nacht tatsächlich so weit ab ?

Ich werde das jedenfalls im Auge behalten und eines Samstags nochmals den Aufheizbeginn temporär auf 12:00 nach hinten verschieben, und davor stündlich die Temperaturen im WW-Boiler überprüfen.

Montag, 11. Januar 2010

Inbetriebnahme / Erste Beobachtungen


Nachdem wir in der ersten Jännerwoche Skifahren waren, und am 7. und 8. noch ein paar kleinere Nacharbeiten notwendig waren, habe ich jetzt am Wochenende die ersten Beobachtungen machen können.

Allgemeines zur Heizung: unabhängig von der neuen Solaranlage gab es in letzter Zeit einige Probleme mit der Heizung, die darauf zurückzuführen waren, dass Rückschlagventile nicht oder fehlerhaft eingebaut waren oder defekt waren. Das führte zu unangenehmen Effekten, z.B.:


  • trotz ausgeschalteter Pumpe in der OG-Wohnung waren die Radiatoren dort warm, weil das warme Rücklaufwasser verkehrt nach oben zirkulierte. Resultat: meist zu warm im OG und die OG-Pumpe schaltete sich dadurch auch kaum ein.
  • immer, wenn sich die EG-Pumpe einschaltete, wurde das kalte Wasser aus dem OG-Vorlauf (da das OG über das aufsteigende Rücklaufwasser ausreichend mitegheizt war, schaltete sich die Pumpe kaum ein, daher war das Wasser über der EG-Pumpe ziemlich kalt) in den EG-Vorlauf hineingesaugt (weil anscheinend auch zusätzlich der Strömungswiderstand zur Vorlauf-Einspeisung aus dem Heizkessel größer war als der Widerstand zu den benachbarten Vorlauf-Ausgängen), und der EG-Vorlauf wurde nie so heiß wie der Vorlauf, der aus dem Heizkessel kam. Als workaround hab ich den Absperrhahn beider OG-Pumpen fast zugemacht, damit der Strömungswiderstand entsprechend groß wird. Der Hahn ist aber noch ausreichend offen, damit die normale Zirkulation nicht unterbunden ist. Das Problem mit der "verkehrten" Rücklaufzirkulation konnte dadurch aber nicht gelöst werden.

Im Zuge der Installation der Solaranlage wurden die 3 Radiatoren-Kreise entsprechend mit Rückschlagventilen (im Rücklauf) ausgestattet.

Hier also die ersten Beobachtungen die Heizungsanlage selbst betreffend:

Radiatorenkreise:

  • Wenn sich die OG1-Pumpe nun ausschaltet, wird es tatsaechlich kalt im OG1 => keine verkehrte Rücklauf-Zirkulation mehr, d.h. die Rückschlagventile funktionieren.
  • der EG-Vorlauf kommt auf die gleiche Temperatur wie der Heizkessel-Vorlauf => OK.
  • Die kleinere OG-Wohnung (OG2) ist nur schwer auf der gewünschten Temperatur zu halten, der Rücklauf ist dabei um vieles kälter als der Vorlauf, was zwar gut für den Wirkungsgrad des Brennwertkessels ist, prinzipiell aber nicht ganz nachvollziehbar, da dies ja der kleinste Heizkreis ist, und daher am schnellsten "durchwärmt" sein müsste. Steht weiter unter kritischer Beobachtung.

Im Zuge dieser Beobachtungen habe ich nun die Steilheit der Heizkennlinie von 1,4 auf 1,3 reduziert.

FBH-Kreise:

  • Meine Mutter beklagte sich darüber, dass ihr in der Küche (über der FBH) so heiß war, dass sie das Fenster öffnen müsste. Eine erste Analyse ergab, dass auch bei beiden FBH-Kreisen ein Rückschlagventil fehlte, sodass über den Rücklauf zu heißes Wasser ( z.T. über 40°) in den FBH hineingesaugt wurde. Außer dass das Öffnen von Fenstern nicht wirklich die ideale Form einer Heizungsregelung darstellt, führte das auch zeitweise zu einem suboptimalen Stop-and-Go - Betrieb, da sich die FBH-Pumpe bei einer Temperatur über 40° ausschaltet. Workaround: Absperrhahn bei den FBH-Rückläufen fast zudrehen => Rückschlagventile müssen auch hier eingebaut werden.

Solaranlage:

  • Der Solarkreislauf leckt bei einem Fitting beim Plattenwärmetauscher => grüne Flüssigkeit tropft auf den Boden. Ich bilde mir außerdem ein, dass der Druck im Solarkreis über 4 bar war, derzeit ist er auf 3,2 bar.
  • Aus dem Temperaturfühler für Warmwasser (T3) in der Solarsteuerung werd ich nicht schlau: dort zeigt er 40° an. Der Gaskessel zeigt in seinem WW-Heizkreis aber 53° an. So, was jetzt ? Hab ein Becken heißes Wasser eingelassen und mit zwei Thermometern gemessen: => 53°. Also Gas-Kessel Sensor ist korrekt, WW-Kesselfühler der Solarsteuerung scheint falsch zu sein. Das muss auf jedenfall geklärt werden.
  • Hab in der Solarsteuerung einen Sensor "T4", der oben am Kollektor sein sollte, aber keine Werte liefert - muss geklärt werden.

Insgesamt hatte ich heute die Hoffnung, schon ein wenig Solarenergie zu gewinnen, nachdem bei einem Kollektor-Sensor schon eine Temperatur von 25° angezeigt wurde (bei -1° Außentemperatur, aber die Sonne kam fast durch die Wolken durch).
Leider machte mir (wahrscheinlich) der Schnee, der noch auf 2/3 der Kollektorfläche lag, einen Strich durch die Rechnung. Die nicht besondern dicke Schneedecke (ca. 2 cm) rutschte im oberen Kollektorteil runter und staute sich aber - anscheinend, weil unterhalb der unteren Kollektor-Reihe sich noch ein paar Dachziegelreihen befinden und der Schnee hier viel besser haftet als am Kollektor selber. Im Zuge dieser Beobachtungen frage ich mich:

  • wieso wird unterhalb des Kollektors nicht einfach ein schwarzes Blech zur Traufe verlegt - als Schnee-Rutschhilfe ?
  • gibt es eigentlich sowas wie Schneefreihalte-Vorrichtungen für Solar-Kollektoren ?

Ich denke mir so, dass die Nutzungsdauer gerade im Winter dadurch wesentlich erhöht werden könnte.

Die Solaranlage


Meine Solarfirma
Solarzone machte mir zwei Angebote:

  1. Lösung mit 10 m2 Kollektorfläche (Dachneigung: 30°, Ausrichtung: Süden) nur für Warmwasser mit 500l-Boiler: deutlich unter € 4.000,- (abzgl. Förderungen)


  2. Lösung mit 20 m2 Kollektorfläche für Warmwasser (500l) UND FBH-Unterstützung: knapp über € 7.000,-

Obwohl mir von dritter Seite wiederholt von einer Heizungsunterstützung abgeraten wurde, habe ich mich schließlich doch dafür, also für Variante 2 entschieden, aus folgenden Gründen:

  • Der alte Boiler war ohnedies am Ende seiner Lebenszeit (stark verkalkt, Flamme erlosch häufig, etc...) und hätte ohnedies ausgetauscht werden müssen, d.h. einen Anteil von ca. € 1.500,- kann ich guten Gewissens aus der Amortisationsrechnung draußen lassen. Damit wäre ich bei zu amortisierenden ca. € 5.500,- oder € 1.500,- Mehrausgabe für die Heizungsunterstützung (ok, der Boileraustausch gehört eigentlich zur WW-Aufbereitung, was zu einer "bereinigten" Amortisationszeit von 5 Jahren für die Variante 1 führen würde, aber hier sei eine "Misch"-Amortisationsrechnung erlaubt). Damit würde sich die ganze Anlage in 10 Jahren amortisieren, wenn ich mir beim WW € 400,- pro Jahr, und bei der Heizung € 150,- pro Jahr erspare.
  • Der Vertriebsmann vesicherte mir, dass ich mir bei der FBH-Unterstützung an die € 400,- ersparen würde. Ich wäre ja mit dem € 150,- schon zufrieden. Ich finde es einfach spannend, herauszufinden, wer recht hat - der Aufpreis auf FBH-U liegt derart in einem vernünftigen Rahmen, dass es mir das Risiko wert ist, auch wenn ich bei der Heizkosten-Ersparnis sogar unter 150.- liegen sollte.

Amortisationsrechnung:

DasThema: "Wie berechne ich die Amortisation ?" führt zur Frage: wie messe ich die Ersparnis an Energie (Gas) und damit verbundenen Kosten ?

Ginge es nur ums WW, wäre es einfach: man kann annehmen, dass man das ganze Jahr über gleich viel Wasser verbraucht unabhängig von der Witterung. Die Ersparniss könnte man einfach den Jahreskosten/dem Jahresverbrauch der Vorjahre ohne Solaranlage gegenüberstellen.

Mit der Heizung ist es da viel schwieriger: der Verbrauch schwankt schon allein mit der Witterung.
Z.B. hatte ich im Winter 2006/2007, der als mildester Winter seit Beginn der Zeitaufzeichnungen einging, um 40% weniger Gasverbrauch wie im Jahr davor oder danach.

D.h. man muss den Heizungs-anteiligen Gasverbrauch den jeweiligen Klimadaten des Beobachtungszeitraums gegenüberstellen, um eine tatsächliche Ersparnis für die Heizungsunterstützung berechnen zu können. Die Klima-Daten der eigenen Region müssten eigentlich erhätlich sein. Bin neugierig, ob das machbar ist. Würde mich interessieren, ob das schon jemand einmal gemacht hat, EMails zu diesem Thema sind willkommen !

Das Schema meiner neuen Heizungsanlage wird hier reinkommen, sobald ich es habe (gibt es derzeit nur als Handzeichnung).

Seit 29.12.2009 bin ich also stolzer Besitzer einer thermischen Solaranlage für Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung.






Ausgangssituation

Nach jahrelanger Suche bekam ich Anfang November 2009 endlich ein Angebot, welches eine ungefähre Amortisationszeit von 10 Jahren oder sogar darunter erwarten ließ. (Bei allen vorherigen Angeboten lag die Amortisationszeit bei durchschnittlich 20 Jahren, minimal 16 Jahren.)

Das wesentliche Problem an meiner Situation: ich habe keinen Neubau, der ohnedies eine komplett neue Heizungsanlage benötigt, sondern habe bereits einen modernen Gas-Brennwert-Kessel in Betrieb, d.h. meine Energieverbrauchswerte sind schon ziemlich gut, was aber fuer eine rasche Amortisation wieder eher hinderlich ist.

Wie habe ich nun die Amortisationszeit berechnet:

  • Heizungsunterstützung:
    amortisiert sich praktisch gar nicht in vernünftiger Zeit. Diese Auskunft bekam ich vom Energieberater des Landes OÖ. Relativiert werden kann diese Aussage durch Faktoren wie Anteil an Niedertemperatur-Heizungen im Haus etc. Trotzdem habe ich diesen Faktor vorerst ausgeklammert.
  • Warmwasseraufbereitung:
    ca. 2/3 der Warmwasserbereitungskosten können aus Solarenergie gedeckt werden. Weiters kann als Faustregel angenommen werden, dass (bei meiner aktuellen Heizsituation, siehe unten) 1/4 des Energiebedarfs fuer das WW benötigt wird (und daher 3/4 fuer die Heizung).
    Eine Messung des Gasverbrauches in 2 Sommermonaten im Jahr 2007 ergab hochgerechnet einen Betrag von 600,- Euro pro Jahr nur für Warmwasser (und eine Bestätigung der Faustregel). Die Ersparnis pro Jahr durch Solarenergie beträgt (auf Basis der Energiepreise 2007) bei ca. € 400,-. Bei einer Amortisationszeit von 10 Jahren darf die Solaranlage also abzüglich Förderungen nicht mehr als € 4.000,- kosten.


Wohnsituation vor Einbau der Solaranlage:

2-Familenhaus mit 3 Wohnungen, insgesamt ca. 300 m2 Wohn- bzw. Nutzfläche (inkl. beheiztem Stiegenhaus).

  • Wohnung 1 (EG, ca. 120 m2) hat einen flächenmäßigen Fußbodenheizungs-Anteil von ca. 50% ( WC, Bad, begehbarer Schrank, große Diele, Küche), wobei aber durch die offene Innenarchitektur ein großer Teil des Wohnzimmers (30 m2) von der FBH profitiert.
    Weiters ist das Stiegenhaus im EG NUR mit FBH ausgestattet.
    Die FBH der Wohnung wird über einen eigenen separat geregelten FBH-Kreis versorgt.
    Die 3 Schlafräume sowie das Wohnzimmer werden über Radiatoren (zusätzlich) geheizt, ausgelegt auf 55 Grad. Der Radiator in der Küche ist wegen der ausreichend dimensionierten FBH abgedreht.
  • Wohnung 2 (OG, ca. 80 m2) ähnliche FBH-Aufteilung wie im EG (mit separatem FBH-Kreis), allerdings normale Türen zw. den FBH-Räumen und dem Wohnzimmer. Schlafzimmer und Wohnzimmer mit Radiatoren.
    Weiters "hängt" am Radiatorenkreis der Wohnung 2 noch ein Arbeitszimmer mit Bad/WC (ca. 40 m2) im Dachgeschoss mit insgesamt 3 Radiatoren (zwei im Arbeitszimmer, 1 im Bad).
  • Wohnung 3 (OG, ca. 40 m2): nur Radiatoren, kleiner FBH-Bereich in Diele und Bad wird vom Radiatoren-Kreis (Rücklauf-Thermostat) abgezweigt.
    Das Stiegenhaus im OG ist ebenfalls nur mit FBH ausgestattet.

Heizungsanlage vor Einbau der Solaranlage:

  • Viessmann Eurola Brennwert-Heizkessel mit 2 Heizkreisen (1x Heizung, 1x Warmwasser), wobei nur der Heizungs-Kreis genutzt wurde. Der Heizkessel ist Außentemperatur-gesteuert.
    Vom Vorlauf zweigen folgende Heizkreise ab:
    - 3 Radiatoren-Kreise für die 3 Wohnungen, gesteuert durch Raum-Thermostate.
    - 2 FBH-Kreise für die EG-Wohnung und die größere OG-Wohnung.
  • Vaillant Warmwasser-Gasboiler (d.h. mit eigenem Brenner), ca. 22 Jahre alt. Der Grund, dass wir unser WW noch mit diesem alten Boiler erzeugt haben, ist ein eher historischer: die Anschaffung des Brennwertkessels war eine Not-Anschaffung, weil der alte (nicht-Brennwert)-Gaskessel nach der Übersiedlung in den neuen Heizraum wegen eines dort falsch montierten Ausdehungsgefäßes (hatte keine Verbindung zum Heizungskreis!) vorzeitig das zeitliche segnete, und die Umstellung des Gasboilers, der ja funktionierte, kostenmäßig zu diesem Zeitpunkt nicht sinnvoll erschien.